Mit zwei Kameras: BBS Melle und Lingen starten gemeinsamen Videounterricht

Meller Kreisblatt / Michael C. Goran [18.10.2021] „Das sind die Vorteile“

Die Berufsschüler führen den Prüfplan aus. Björn Schäfer (links), Fachpraxis Lehrer in der Fahrzeugtechnik und Elektrotechnik, hält die zusätzliche Kamera die das Geschehen auf dem Tisch aufgreift. | Fotos: M. C. Goran

Schüler und Lehrer der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Melle und Lingen haben den ersten gemeinsamen Videounterricht durchgeführt.

Eine Kamera ist auf die Gruppe gerichtet und behält die Gesamtsituation im Blick. Eine andere wird händisch vom Meller Fahrzeugtechnik-Lehrer Björn Schäfer über den Werktisch geführt, damit die Schüler und Kollegen in den Berufsbildenden Schulen Lingen das Geschehen genau im Bild haben. „Dies ist unser BMW“, erklärt Schäfer ihnen, „mit dem Problem, dass das Ladekabel nicht funktioniert.“ 

Für das DIN-konforme Prüfen von Ladekabeln wurden in der Schule Pläne entwickelt, wie man einen entsprechenden Prüfplan durchgeht. „Das ist das erste Mal heute, dass wir uns mit den anderen Schülern austauschen. Die haben ähnliche Messgeräte anderer Marken, die anders aufgebaut sind. Heute wollen wir feststellen was gut ist, was vielleicht schlechter und was man besser machen kann.“

Die Schüler der BBS Melle stellen die Prüfprogramme vor und zeigten ihren Mitschülern im Emsland wie man den Messkoffer einsetzt. „Das entwickelt sich gerade, es gibt noch keine feste Vorgabe“, betont Schäfer. „VW will auch Messkoffer einführen.“ 

In der Werkstatt der BBS Melle: Schüler mit Lehrer Thomas Schumann (links) sowie Kollege Björn Schäfer. Die Mitschüler und Kollegen aus Lingen sind im Monitor rechts zugeschaltet.

„Angedacht ist, dass das Distanzlernen über die Berufsschulen hinweg zusammen funktioniert. Vor allem in besonderen Bereichen, in denen man nicht so viele Auszubildende hat, wie etwa beim Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik“, erklärt Thomas Schumann, Lehrer in der Kfz-Mechatronik. „Das ist unser Vorprojekt. Wir machen heute den ersten Versuch, ob es funktioniert und dann wollen wir eine ganze Lernsituation zusammen mit Lingen unterrichten.“ 

Die Corona-Pandemie ist allerdings nicht der Grund für das Förderprojekt, betont Schumann. „Es ist angedacht, dass alle Schulen zukünftig 15 bis 30 Prozent Distanzunterricht leisten. Dies soll generell in die Schulpläne einfließen und da können wir mit berufsbildenden Schulen zusammenarbeiten. So kann örtlich geschult werden, auch wenn man keine ganze Klasse bilden kann.“

Das Lehrpersonal der BBS Melle hat während des Corona-Lockdowns Vorerfahrungen im Distanzunterricht  gesammelt. Im Klassenraum sind Webcams installiert. „Ich kann zwei Schüler zusammenschalten, dann sieht der eine, was der andere macht, im Stream. So haben wir das während des Lockdowns gehalten. Der Schüler der zu Hause saß, konnte so immer mitarbeiten und musste nicht nur einen Lehrer sehen, der etwas erzählt“, berichtet Schäfer. 

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