Theater AG der BBS Melle beeindruckt 700 Zuschauer

Meller Kreisblatt / mk [26.05.2019] Komik und Klamauk im Theateralltag
© Meller Kreisblatt | Fotos: Marita Kammeier | Die strenge Theaterdirektorin ist unzufrieden mit den Schauspielerinnen.

Ist das Leben auf der Bühne Realität oder Kunst? Mit dem Stück „Bretter, die die Welt bedeuten“ von Jean-Paul Alègre setzt die Theater AG der BBS eine Reihe von Werken fort, denen neben Komik und Spielbegeisterung auch eine zeitkritische Dimension innewohnt.

 

„Bühne frei, Scheinwerfer an“, riefen die Überprüferinnen Rabia Alakara und Feyza Keles, während von der Decke bereits ein Strick für die erste Szene auf die Bühne rollte. „Wie inszeniere ich einen Selbstmord möglichst effektvoll?“ Der extravagante Regisseur, überzeugend gespielt von Jenny Nguyen, verkündete sogleich seine Idee dazu: „Eine schöne Erhängungsszene in Zeitlupe auf großem Bildschirm in blau-violetten Farben.“

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Davon war der Schauspieler in seiner Rolle als Verzweifelter (Insa Lücken) keineswegs angetan. „Wir haben alle einen zarten Hals in der Familie.“ Außerdem sollte unbedingt das Problem mit seiner Mutter zur Sprache kommen. Diese Einwände ignorierte der Regisseur, der vorrangig den Werbeblock im Blick hatte, jedoch komplett.

„Die Sache mit Europa ist alles andere als einfach“, kommentierte die professionelle Moderatorin (Fabienne Finster). „Der Text ist ja nicht so toll, aber er bringt Werbeeinnahmen“ erklärte die strenge Theaterdirektorin (Lara Hilker), während sie endlose Wiederholungen von den Schauspielern verlangte.

Verwechslungen und Missverständnisse auch in der nächsten Szene: eine Talkshow-Moderatorin (Joelina Höner) dreht fast durch, als sie dank der aufmerksamkeitssüchtigen Dolmetscherin (Sarah Weskott) erkennt, dass sie den falschen Gast interviewt.

Situationskomik

An spritziger Situationskomik kaum zu überbieten war die Darstellung von Selin Tonsun. In den Doppelrollen der flinken Ziegenbäuerin und des kolumbianischen Gangsters lief die Laienschauspielerin zur Höchstform auf. Das Publikum würdigte die Leistung denn auch mit großem Szenenapplaus.

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Einblicke in die oft chaotische Welt der Bühne und des Films erhielten mehr als 700 Zuschauer am Wochenende im Theater Melle. 14 Fachschülerinnen der Sozialpädagogik spielten zum Teil in Doppelrollen und zeigten ein Schülertheater, wie es unterhaltsamer nicht sein kann.

Treffsichere Dialoge überzeugten in 13 temperamentvoll gespielten Szenen und Balladen, ergänzt von Musikeinspielungen und Medienpräsenz. Verwechslungen und Missverständnisse, gespickt mit Klamauk und slapstick-artigen Momenten, prägten auch den Auftritt der exzentrischen Madame de Bersac oder Catherine, gespielt von Maria Weltermann.

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