Wie in der Metallwerkstatt der BBS Melle nun Grills entstehen

Meller Kreisblatt / Petra Ropers [18.06.2022] „Neue Technik macht’s möglich

Für zukunftsorientiertes Lernen: Neu ausgestattet wurde die Metallwerkstatt der BBS Melle. | Fotos: Petra Ropers

In der Metallwerkstatt der Berufsbildenden Schulen in Melle wird jetzt an modernsten Maschinen gelernt. Das neueste Projekt: ein Grill.

„Wir feiern heute einen Meilenstein“, freute sich der kommissarische Schulleiter Claus Dötzer bei der Einweihung der neu ausgestatteten Lehrwerkstatt. Land, Landkreis, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Metallinnung und viele Unternehmen setzten sich dafür mit erheblichen Finanzmitteln ein.

Für die Laserschneidemaschine wurde ein Kran angeschafft.

Der erste Schritt der Neuausstattung erfolgte bereits im vergangenen Jahr. Jetzt kam fünf weitere Maschinen hinzu und eine sechste folgt.

Angehende Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Feinwerkmechaniker, Metallbauer, Maschinen- und Anlagenführer profitieren davon ebenso wie die künftigen Techniker aus der Fachschule Metallbautechnik.

Die Gesenkbiegepresse verwandelt Bleche in Bauteile.

So entsteht in der Metallwerkstatt ein Grill

Deren neuestes Projekt: die Planung, Entwicklung und Konstruktion eines Grills mit einer festen und einer abklappbaren Ablage, mit mehreren Grillrosten und einer Pfanne für Grillgemüse.

Im 2021 neu ausgestatteten CAD-Labor entstanden die Konstruktionspläne für den Grill, dessen Einzelteile die Laserschneideanlage aus großen Blechen schnitt. Ein gut bestücktes Blechlager befindet sich dafür gleich neben der Anlage.

Für die Laserschneidemaschine wurde ein Kran angeschafft.
Für die Laserschneidemaschine wurde ein Kran angeschafft.

Von dort aus befördert eine neue Krananlage die Metallbleche zur Schneideanlage und weiter zur Gesenkbiegepresse. Letztere verwandelt die zweidimensional zugeschnittenen Bleche in dreidimensionale Bauteile. Doch ein Gehäuse allein macht noch keinen Grill.

Für die weiteren Arbeiten stehen den Schülern deshalb nun drei neue, identisch ausgestattete Fräsmaschinen und zwei – demnächst drei – moderne Drehmaschinen zur Verfügung. Manueller Betrieb oder CNC-Steuerung? Das hängt von der Zahl der zu fertigenden Teile ab.

Eine der drei neuen Fräsmaschinen der Metallwerkstatt.
Eine der drei neuen Fräsmaschinen der Metallwerkstatt.

Für einen einzelnen Grill setzten die Schüler, die zur Einweihung ihre Arbeit am Projekt demonstrierten, an der Drehmaschine auf manuelle Steuerung. Aus schlichten Vollmetallstangen entstanden dabei zwei Handgriffe für die Grillpfanne.

Manuelles oder CNC-gesteuertes Arbeiten ermöglicht die Drehmaschine.
Manuelles oder CNC-gesteuertes Arbeiten ermöglicht die Drehmaschine.

Ein paar Schritte weiter bohrte die Fräsmaschine in Vierkantrohre Löcher für die zu verschweißenden Stäbe des Rostes. Jeweils eine Dreh- und eine Fräsmaschine ist zudem mit einer Kamera ausgestattet, die den Vorgang auf einen großen Bildschirm überträgt.

Daraus wird später einmal ein Grillrost.
Daraus wird später einmal ein Grillrost.

„Wir bilden Hightech-Berufe aus“, betonte Christof Spies, Obermeister der Innung der Metallhandwerke Melle. Das vermittelt nun auch die Metallwerkstatt, die dank der Investitionen auf dem neuesten Stand der Technik ist. Die Robotik darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen.

Wie „Dobots“ helfen – und was sie überhaupt sind

Aber wie lässt sich diese ohne Gefährdungspotenzial und auf begrenztem Raum in den Unterricht integrieren? Sogenannte Dobots sind die Antwort.

Die kleinen Dobots lassen sich programmieren wie ihre großen „Verwandten“.
Die kleinen Dobots lassen sich programmieren wie ihre großen „Verwandten“.

Diese kleinen Tisch-Roboterarme lassen sich wie ihre großen „Verwandten“ programmieren – etwa um kleine Container per Saugnapf oder Stapelgabel von A nach B zu transportieren. Und dank unterschiedlicher Programm können sie auch von den Schülern der Berufseinstiegsklassen schon genutzt und in Betrieb gebracht werden.

Realitätsnah und zukunftsorientiert

Für Thomas Schumann, Leiter der Abteilung Metall-, Fahrzeug- und Elektrotechnik ermöglichen es die Neuanschaffungen, den Unterricht im Metallbereich realitätsnah und zukunftsorientiert zu gestalten.

Dank galt dafür dem Landkreis als Schulträger, insbesondere aber auch der Metallinnung Melle, die in einer kurzfristig organisierten Spendenaktion mit vielen Unternehmen, der IHK und der Handwerkskammer als Spendern die Anschaffung einer dritten Drehmaschine als Dauerleihgabe an die BBS ermöglichte.

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