Meller Kreisblatt / A. Kruggel [20.11.2023] „Besuch an den Berufsbildenden Schulen“
„So eine Einladung hatte ich noch nie“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil am Montag über seinen Termin bei den BBS Melle. Dort war er für einen Schulrundgang der besonderen Art zu Besuch: Währenddessen wurde der Spitzenpolitiker nämlich von den Schülern mit Fragen gelöchert.
„Walk and Talk“ nannten die BBS Melle das Frage-Antwort-Spiel. Stephan Weil (SPD) fühlte sich indes an ein politisches „Speeddating“ erinnert: Während Niedersachsens Ministerpräsident am Montag durch die unterschiedlichsten Bereiche der Berufsschule geführt wurde, folgte ihm ein Tross von etwa 30 Leuten aus Lehrern und Schülern auf Schritt und Tritt.
Neben Weil hatten sich unter anderem Landrätin Anna Kebschul (Grüne) und Melles Bürgermeisterin Jutta Dettmann (SPD) dem Besuch angeschlossen. Bei der Führung durch die hauseigene „Krankenstation“ mit Reanimationspuppen, die Kfz-Werkstatt der Schule und die Metallwerkstatt stellten die Schüler der BBS dem Spitzenpolitiker die Fragen, die ihnen besonders unter den Nägeln brannten.
Berufsschüler stellen Fragen zu Fachkräftemangel, Mindestlohn und E-Autos
Die weiteren Fragen waren nicht weniger bohrend. Was will die Politik gegen den Fachkräftemangel unternehmen? – Weil: Auch an Gymnasien müsse früher bei der Berufsorientierung angesetzt werden. – Wann muss die Politik vom Verbrenner-Aus zurückrudern? – Weil: Es gebe aktuell zwar eine Delle beim Absatz von E-Autos, aber steigende CO2-Preise würden in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass mehr Menschen E-Autos kaufen. – Ist die Erhöhung des Mindestlohns auf bald 12,41 Euro eigentlich genug? – Weil habe da Zweifel, weil auch die Preise zuletzt so stark angestiegen sind.
Etwa eine Schulstunde lang kamen die Fragen Schlag auf Schlag. „Meine Gesprächspartner waren wirklich gut vorbereitet. Es waren viele Fragen dabei, mit denen ich quasi täglich befasst bin“, sagte Ministerpräsident Weil nach dem Rundgang.
Weil lobt Pädagogisches Engagement an der BBS
Und genau darum ging es ja auch bei dem Termin. Die Schüler der Berufsschule mit der Landespolitik in Begegnung zu bringen. Die Idee dazu, einfach mal den Ministerpräsidenten zu diesem Zweck in die Schule einzuladen, kam von Claas Hofmeister, der an den BBS Wirtschaft, Politik und Sport unterrichtet. „Mir ist es wichtig, dass sich unsere Schüler nicht nur mit fachlichen Themen, sondern auch mit aktueller Politik auseinandersetzen“, sagte Hofmeister. „Ich finde es toll, wenn in den Schulen auch der Blick dafür geöffnet wird, was eigentlich so los ist in unserer Gesellschaft“, lobte Weil das pädagogische Engagement.
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